
Die Chrisammesse am 14.4. umrahmen Domkapellmeister Benjamin Lack und Domorganist Johannes Hämmerle gemeinsam mit dem Projektchor des Dekanats Hinterwald. Zur Aufführung kommt die Messe in G für Chor und Orgel des Südtiroler Komponisten Heinrich Walder, die dieser in seiner Zeit als Domkapellmeister zu Brixen verfasst hat. Seit über zehn Jahren gestaltet jeweils ein Projektchor aus einem der Dekanate der Diözese Feldkirch die Chrisam Messe. Die Dekanatskantor*innen vor Ort rekrutieren den Chor und DKM Benjamin Lack leitet dann die Proben und die Aufführung im Dom.
Die Karfreitagsliturgie wird von der Capella St. Nikolaus mit der Johannespassion von Thomas Mancinus sowie mit Motetten Alter Meister gestaltet. Mancinus, der Vorgänger von Michael Praetorius als Leiter der Wolfenbütteler Hofkapelle war, vertonte den Passionstext sehr schlicht und damit passt das Werk auch dank seiner musikalischen Sprache zur Fastenzeit.
Anschließend an den Gottesdienst gibt es eine Karfreitagsmeditation, bei der die Capella St. Nikolaus das Stabat Mater von Antonio Caldara aufführt. Durch seinen getragenen Charakter bietet Caldaras Stabat Mater einen idealen musikalischen Rahmen für die Kontemplation.
Haydns große Messen
Am Ostersonntag gestaltet der Domchor unter der Leitung von DKM Benjamin Lack die Messe um 10.30 Uhr mit Joseph Haydns Missa in B für Chor, Solisten, Orgel und Orchester. Als Solist:innen wirken Sabine Winter (Sopran), Lea Müller (Alt), Clemens Breuss (Tenor) und Michael Schwendinger (Bass) mit, die Orgel spielt Johannes Hämmerle. Die auch „Theresienmesse“ genannte Messe entstand ein Jahr nach der Nelsonmesse, die der Domchor im Jahr 2023 aufgeführt hat. Im Gegensatz zur dramatischen Nelsonmesse, die die Bedrängnisse in Zeiten des Krieges thematisiert, ist die Theresienmesse viel ruhiger und gilt als die lyrischste der sechs späten Messen Haydns. So beginnt etwa das Kyrie ruhig geheimnisvoll und lässt auf das lebhafte Fugato im Mittelteil wieder ein Adagio folgen. Auch Sanctus und Benedictus sind verhältnismäßig ruhig gehalten.
Im Herbst wird die Dommusik bei ihrem Konzert am 23.11. eine weitere der sechs großen Messen Joseph Haydns aufführen: die Schöpfungsmesse, die als „Krönung“ und „Summe seiner Beschäftigung mit der Meßkomposition“ betrachtet werden kann (Carl de Nys). Für DKM Benjamin Lack gehören die Messen von Haydn zu den „ganz großen klassischen Werken“, die ihm „sehr am Herzen liegen“.