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Es braucht den Peter und den Paul

Am Hochfest Peter und Paul haben wir vier neue MinistrantInnen in die Gemeinschaft der Domminis aufgenommen.

Weitere sieben MinistrantInnen waren an diesem Festtag im Dienst am Altar. Der 12. im Bunde ließ es sich nicht nehmen, zumindest beim Verteilen vom Eis auf dem Domplatz mitzuhelfen! Was für ein schönes Zeichen der Gemeinschaft der Ministranten, und auch ein sehr gelungener Start in die wohlverdienten Ferien, wenn es nach der Messe noch ein Eis und so manches gute Gespräch gibt!

 

Das Hochfest erinnert an die großen Heiligen Petrus und Paulus, die schon in der frühen Kirche wichtige Säulen des wachsenden Christentums waren. Das sind sie bis heute. Immer in Verbindung auch mit der kontinuierlichen Weitergabe des Weiheamtes vom Anfang der Kirche bis zum heutigen Tag. Und da ist es nicht verwunderlich, dass so mancher Gottesdienstbesucher irritiert ist, wenn er feststellen muss, dass ausgerechnet an diesem Tag eine Frau die Predigt hält.

 

Die Kirche ist gegründet auf die beiden großen Heiligen, die in besonderer Weise nach dem Wort gelebt haben und mit Jesus auf dem Weg waren – auch mit Jesus dem Auferstandenen! Sie sind das Fundament.

 

Was wäre dieses Fundament aber, wenn nicht zu jeder Zeit Frauen, Männer und Kinder darauf weitergebaut hätten - die Kirche ist kein Geschichtsverein, der „nur erinnert“ an das, was gewesen ist. Wir sind die lebendige Kirche Jesu Christi, die die Botschaft der Bibel und das Zeugnis der Auferstehung durch alle Zeiten hindurch weiterträgt und mit Leben füllt. Im hier und jetzt. Da braucht es nicht nur den Petrus und den Paulus, und auch nicht nur ihre geweihten Nachfolger. Da braucht es auch den Peter und den Paul und die Petra und die Paula. Das haben wir bei der Familienmesse mit Ministrantenaufnahme am Hochfest Petrus und Paulus gefeiert.

 

Gerne füge ich die kindgerechte Predigt zum Nachlesen an:

 

Heute feiern wir das Hochfest der beiden Heiligen Petrus und Paulus – in der Einladung haben wir geschrieben: Es braucht den Peter und den Paul.

 

In der Lesung hören wir heute von Paulus. Am Ende seines Lebens schreibt er einen Brief in dem er auf sein Leben zurückblickt und zufrieden ist, mit dem, was er getan hat – er hat immer auf das Wort Gottes gehört, es verkündet und danach gelebt. Deshalb ist er sich nun, am Ende seines Lebens, sicher, dass Gott den „Kranz der Gerechtigkeit“ für ihn bereitgelegt hat.  

 

Im Evangelium hören wir von Petrus. Zu ihm sagt Jesus: „du bist der Fels – auf dich baue ich meine Kirche auf.“ Weil Petrus auf die Frage, „Für wen haltet ihr mich?“ offensichtlich die richtige Antwort gegeben hat – eine Antwort, in der Jesus das Hören auf das Wort Gottes gespürt hat. Einer, der auf das Wort Gottes hört, ist ein gutes Fundament für die Kirche. Er ist nicht nur der Fels, auf den man bauen kann, er bekommt auch den Schlüssel für den Himmel.

 

Petrus ist der Fels, das Fundament.

 

Und das ist nicht die ganze Wahrheit. Wenn wir in der Bibel weiterlesen, werden wir hören, dass Petrus ganz und gar nicht nach dem Wort Gottes antwortet und Jesus wird zu ihm sagen: „Geh von mir, du Satan! Was du willst ist der Wille der Menschen und nicht der Wille meines Vaters im Himmel.“

 

Paulus, der immer nach dem Wort Gottes gelebt hat, ist auch nicht die ganze Wahrheit. Denn Paulus war Saulus, bevor Jesus ihm begegnet ist. Und als solcher hat der gegen die ersten Christen gekämpft.

 

Aber genau das ist doch eine wirklich frohe Botschaft! Dass diese Kirche auf Menschen gebaut ist, die auf das Wort Gottes hören. Und die, weil sie eben Menschen sind, auch einmal Fehler machen und manchmal auch den Menschen nachplappern.

 

Der Fels, das Fundament, ist deshalb vielleicht nicht so sehr nur der eine Mensch Petrus, sondern seine Fähigkeit, immer wieder auf das Wort Gottes zu hören, es zu verstehen und es weiterzusagen. Eine Fähigkeit, die wir alle in uns tragen. Das Fundament für die Kirche aber ist das Wort.

 

Der „Kranz der Gerechtigkeit“ ist vielleicht auch nicht so sehr nur für den einen Menschen Paulus, sondern für seine Fähigkeit, immer wieder auf das Wort Gottes zu hören, es zu verstehen, umzukehren und danach zu leben. Eine Fähigkeit, die uns allen gegeben ist.

 

Die Kirche ist auf das Wort Gottes gebaut, das wir alle hören, verstehen und weitersagen können. Wir alle können nach diesem Wort leben – und werden dabei manchmal Fehler machen und manchmal auch mehr auf Menschen hören als auf das Wort Gottes. Sogar Petrus und Paulus ist das passiert. Dennoch ist ihnen damals und uns heute die Kirche anvertraut worden und auch der Schlüssel zum Himmel.

 

Deshalb braucht die Kirche nicht nur das Fest der Erinnerung an die Heiligen Petrus und Paulus, sondern auch den Peter und den Paul. Die Frida, die Amrei, den Valerian und den Nereo, und alle anderen Kinder und Erwachsenen, die heute da sind – alle, die Ohren haben.

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Veröffentlicht am 18.07.2025
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